Produktionen aus Erfahrung Auf den ersten Blick mag die Anfrage des Kunden einfach erscheinen: ein Livestream einer Konferenz oder Messe für ein virtuelles Publikum inklusive der AV-Produktion des Live-Events vor Ort. In der Praxis gestaltet sich die Umsetzung oftmals alles andere als einfach. Um eine derartige Veranstaltung in optimaler Audio- und Videoqualität sowie ohne Verzögerungen oder sonstige technische Probleme umzusetzen, bedarf es unterschiedlicher technischer Kompetenzen. Viele Kunden sehen Hybrid-Events mittlerweile als zentrale Möglichkeit, Einnahmen zu generieren und neue Kunden zu gewinnen. Dementsprechend hoch sind die Erwartungen der Kunden an hochwertige AV-Produktionen, die Live und in Echtzeit beim Kunden ankommen sollen. Roland hat mit Bram und Dingeman de Jong vom niederländischen AV-Integrator DEJONG AV gesprochen, um mehr über die Herausforderungen zu erfahren – und wie Roland Produkte dabei helfen, die hohen Anforderungen internationaler Kunden zu erfüllen. Alles unter Kontrolle Für einen Full-Service-Anbieter von AV-Lösungen wie DEJONG AV ist es wichtig, alle Elemente eines Live-Events kontrollieren zu können. Hierzu ist eine umfangreiche Vorbereitung und Planung mit dem Kunden im Vorfeld unerlässlich. Natürlich kann immer etwas Unvorhergesehenes passieren. Doch mit der Kombination aus Erfahrung und dem richtigen Equipment finden AV-Profis wie bei DEJONG AV stets die passende Lösung für ungeplante Situationen – vom abweichenden Steckerformat über einen zusätzlichen Laptop bis zum neuen Video, das der Kunde unbedingt noch einbauen möchte. Vor der Corona-Pandemie arbeitete DEJONG eng mit den großen niederländischen Fernsehsendern zusammen, was dem Team einen großen Vorteil verschaffte: Sie wussten, wie eine klassische TV-Produktion abläuft und konnten diese Erfahrung zum Teil auch auf virtuelle Events übertragen. Das Internet gehört stets zu den größten Herausforderungen während eines Livestreams. Um Probleme mit der Internetverbindung weitestgehend zu vermeiden, hat DEJONG einen wegweisenden Ansatz entwickelt, um die Bereiche AV und IT zu kombinieren. “Das Internet kann im Rahmen einer Livestream-Produktion für viel Stress sorgen, da man komplett davon abhängig ist”, weiß Bram. “Wir sind es gewohnt, mit Backups zu arbeiten, sei es ein Backup-Projektor, ein Backup-Switcher und mehr. Leider gibt es für das Internet kein Backup.” “Das war am Anfang die größte Herausforderung. Wir konnten alles im Vorfeld genau testen – bis auf das Internet.” Für Livestream-Produktionen, die vom Firmenstandort in Glessenburg aus übertragen werden, hat DEJONG natürlich diverse Plan-B-Optionen in der Hinterhand. “Wir haben eine 4G-Backuplösung, zwei Glasfaserleitungen mit 500 Mbps sowie eine Ziggo Kabelleitung mit 200 Mbps. Zudem gibt es noch ein 4G-Modul, das eingreift, wenn alles andere schiefgeht.” Das Team von DEJONG testet regelmäßig neue Technologien, um unter allen Umständen eine stabile Internetverbindung zu gewährleisten. “Früher konnten wir als externer Dienstleister bei Events aus Sicherheitsgründen oft nicht auf das Firmen-Internet zugreifen”, erläutert Dingeman. “Im Fall eines Versicherungsunternehmens, bei dem wir einen Hauptraum und fünf Nebenräume online übertragen sollten, haben wir einmal ein komplettes Projekt mit einer VMT-Einheit und neun SIM-Karten in 4G realisiert. Da es hier zu riesigen Datenmengen kommt, ist die Umsetzung nicht gerade günstig, dafür jedoch sehr stabil. Ein ähnlicher Aufbau kam auch für Unit 4 (TV-Produktion) als Backup für zwei Live-Events zum Einsatz. Bereits vor der COVID-Pandemie wurde das IP-Management in der AV-Industrie immer wichtiger. Jetzt geht gar nichts mehr ohne IP, da so gut wie jedes Produkt netzwerkfähig ist. Roland war von Anfang an dabei DEJONG wurde kurz nach der Vorstellung der Roland V Mixing Systeme und den Digital Snake Stageboxen gegründet und hat sich seitdem ein beeindruckendes Roland Inventar aufgebaut. Neben zwei M-5000 Digital Mixern hat, bis auf eine Ausnahme, jeder Roland Switcher im Laufe der Zeit seinen Weg in das DEJONG Portfolio gefunden. Ursprünglich fungierten Switcher wie der Roland V-1600HD noch als ergänzende Videolösungen für die Hauptsysteme von Barco und Panasonic. Mittlerweile setzt DEJONG die Produkte jedoch weitestgehend selbstständig ein. Es überrascht nicht, dass vor allem der Roland VR-50HD Multi-Format AV-Mixer und der V-1200HD Multi-Format Video-Switcher zu den Dauerläufern im großen Roland Portfolio von DEJONG gehören. Beide Flaggschiff-Modelle, der VR-50HD und der V-1200HD, sind All-In-One-Lösungen, die mit ihren zahlreichen Funktionen die meisten Switching- und Mixing-Anforderungen abdecken. DEJONG hat sich als AV-Dienstleister für internationale Kunden und große Marken einen Namen gemacht. Der Großteil der Aufträge umfasst Konferenzen im Corporate-Bereich. Ein beispielhafter Kunde ist die Onkologie-Abteilung von Novartis, dem weltweit operierenden Pharmaunternehmen. Für Novartis arbeitet DEJONG mit einem Messeveranstalter zusammen, um die Präsentationen des Unternehmens in der ganzen Welt zu realisieren. Bisweilen erfordert dies eine gezielte Zusammenarbeit mit 25 hochrangigen Persönlichkeiten aus der Branche, wobei das Budget keine Rolle spielt, wohl aber die Qualität der Produktion – diese muss hinsichtlich Optik, Anmutung und Qualität nahezu perfekt sein. Dieser Qualitätsanspruch gilt gleichermaßen für die zahlreichen Veranstaltungen, die DEJONG im Auftrag von Novartis für 200 bis 1.000 Personen durchführt und die jeweils eine Menge Video- und Audiomaterial beinhalten. Darüber hinaus wird DEJONG regelmäßig vom Motorrad-Hersteller Kawasaki mit der Durchführung von Pressekonferenzen auf Messen in Mailand und München sowie von mehreren Automobilherstellern beauftragt. “Jede Produktion ist anders. Kawasaki ändert zum Beispiel jedes Jahr sein visuelles Konzept. Hier arbeiten wir mit Kreativagenturen zusammen, um diese Konzepte zu erstellen und umzusetzen.” Werkzeuge, auf die man sich verlassen kann Wenn möglich, arbeitet DEJONG bei jeder Produktion mit eigenem Equipment und Team. Bei vielen Projekten steht am Anfang ein leerer Raum. Hier gilt es, die komplette Produktion aufzubauen, einschließlich der Kreativabteilung und der gesamten AV-Produktion. Daher ist es entscheidend, mit einem eingespielten Team zu arbeiten, das die Produkte bis ins Detail kennt. “Wir sind wie ein Schreiner, der am liebsten mit seinem eigenen Werkzeug arbeitet, das er kennt und mit dem er die besten Ergebnisse erzielt. Unserer Erfahrung nach ist es sinnvoll, ein Team zu haben, das weiß, wie alles funktioniert und zusammenhängt – im Gegensatz zum US-amerikanischen Modell, bei dem man Dry-Hire-Firmen einsetzt und einen Freelancer für die Umsetzung engagiert. Wir sind ein kleines Unternehmen von etwa zehn Personen und greifen für einzelne Aufgaben ebenfalls auf spezialisierte Freelancer zurück. Im Moment findet zum Beispiel unten (in den DEJONG-Büros) ein virtueller Kongress statt, an dem fünf bis sechs freiberufliche Video-Editoren arbeiten, die sich auf die für diese Arbeit erforderlichen virtuellen Technologien spezialisiert haben.” Die Power von DEJONG “Kein Aufwand ist zu groß” – auf diesem Leitsatz beruht der sogenannte “Power von DEJONG”-Teamspirit, mit dem sich der Dienstleister von den meisten anderen AV-Unternehmen abhebt. “Wir versuchen immer, das Beste aus jedem Projekt herauszuholen. Es ist nicht mehr wie vor zehn Jahren – heute kann Jeder teures Equipment für ein paar Jahre leasen. Das ist ganz normal geworden. Deshalb kannst du dich nicht mehr durch dein Equipment abheben, sondern nur durch dein Team.” Zu den weiteren Stärken von DEJONG gehört die detaillierte Kenntnis der eigenen Werkzeuge, mit denen das Team jeden Job wie gewünscht umsetzen kann. “Das ist der Grund, warum die Produkte von Roland so beliebt sind – sie sind smart, durchdacht und effizient. Vor rund zehn Jahren hat uns der V-1600HD genau das zum ersten Mal bewiesen. Wir haben die PCI-Qualität und die Skalierung mit einem viel teureren Produkt verglichen und waren überzeugt. Wir haben direkt fünf oder sechs Geräte gekauft. Bei der darauffolgenden Veranstaltung gab es mehrere freiberufliche Techniker, die mit Roland nicht viel anfangen konnten und die Produkte als “unseriös” betrachteten. Wir haben sie daraufhin überredet, den V-1600HD einmal auszuprobieren. Heute haben alle Personen, die damals Zweifel am V-1600HD hatten, Roland Equipment in ihrem Verleihpool. Das Gleiche passierte, als wir kein Yamaha M7 Mischpult bekommen konnten und mit dem Roland M-5000 als Alternative arbeiteten. Wir machten einen Testlauf mit ein paar erfahrenen Engineers – und nach ein paar Tagen waren alle überzeugt.” DEJONG hat das Wachstum von Roland über die Jahre miterlebt: “Die Qualität ist gut, die Produkte sind einfach in der Anwendung und überaus zuverlässig. Ich kann mich in den letzten sieben Jahren lediglich an einen Fall erinnern – die Backup-Batterie des M-400 war leer. Der ideale Werkzeugkasten Welches Roland Produkt hat DEJONG auf einem Event immer dabei? “Wenn verfügbar, nehme ich immer den VR-50HD mit”, erläutert Bram. “Selbst wenn jemand den kleineren VR-1HD bucht, würde ich den VR-50HD trotzdem mitnehmen. Nur für den Fall, denn er funktioniert in jeder Situation. Bei 95 Prozent aller Projekte kommt ein VR-50HD als finaler Mixer vor dem Encoder und dem Streaming zum Einsatz. Sollte etwas passieren, haben wir mit dem VR-50HD immer noch die Möglichkeit, zu reagieren, zum Beispiel durch Hinzufügen eines PinP-Fensters. Der VR-50HD bietet die wichtigsten Werkzeuge, für die man normalerweise externes Equipment benötigt: Audio-Mixer, Delay-Line etc. “Ein weiteres Produkt, das bei uns sehr häufig zum Einsatz kommt, ist der X-84H Matrix Switcher. Ein tolles Werkzeug, mit dem man auf jedem Kanal Korrekturen vornehmen kann, wie zum Beispiel Skalierung oder Audio-Delay. Der X-84H vereint alles in einem Gerät, das man überall dabei haben möchte, denn jede Produktion hat ihre eigenen, kleinen Überraschungen!” Eindeutige Erwartungshaltung DEJONG legt großen Wert darauf, die Erwartungshaltung seiner Kunden von Anfang an zu kennen, um Unvorhergesehenes zu vermeiden. Mitunter ist ein Kunde unschlüssig, ob er einen Stream oder ein Online-Meeting mit Teilnahmemöglichkeit möchte. Hier achtet DEJONG von Anfang an darauf, die Bedürfnisse des Kunden klar und deutlich zu formulieren. “Ein bedeutender Teil unserer Arbeit besteht darin, gemeinsam mit dem Kunden herauszufinden, was er erreichen möchte: Was ist der Zweck des Meetings oder der Veranstaltung? Oft ist noch eine Produktionsfirma zwischen dem Kunden und uns geschaltet. Die dortigen Produzenten haben in der Regel ein relativ gutes technisches Verständnis für die audiovisuellen Gestaltungsmöglichkeiten, so dass wir Optimierungsvorschläge für die Umsetzung machen können.” Es ist wichtig, die Kunden über die Komplexität virtueller Produktionen aufzuklären. Sie müssen verstehen, wie arbeitsintensiv und zeitaufwendig solche Projekte sein können. Wir arbeiten viel mit Greenscreen. Auf diese Weise ist die gesamte Umgebung virtuell, und man kann mit einer virtuellen Kamera durch den Raum fahren. Die Möglichkeiten sind nahezu endlos, doch die Einrichtung ist mit viel Arbeit verbunden. Der Kunde muss von Anfang an wissen, dass kleine Änderungen viel Zeit und damit auch Geld kosten können. Das ist nicht vergleichbar mit einer herkömmlichen Veranstaltung, bei der jemand darum bittet, den Bildschirm ein wenig in diese oder jene Richtung zu verschieben. So etwas ist meist kein Problem. Bei einem Greenroom verbringen wir manchmal eine Woche mit dem Aufbau und der Einrichtung. Wenn dann jemand darum bittet, etwas zu verschieben, wird das in der Tat zu einem Problem.” Bekannt für Zuverlässigkeit DEJONG hat zweifelsohne ein hervorragendes Team, das dank seines umfangreichen Know-Hows und seiner Erfahrung in der Lage ist, Events, Konferenzen und Präsentationen optimal zu planen und durchzuführen – unabhängig von den Herausforderungen, die sich ihnen in den Weg stellen. Neben einem eingespielten Team ist es dabei ebenso wichtig, die richtigen Produkte zur Hand zu haben, um dieses Team bestmöglich zu unterstützen. “Wir lieben es, mit Roland Produkten zu arbeiten, da wir uns immer auf sie verlassen können. Das ist für uns der entscheidende Faktor.”