Skalierbarer Erfolg mit dem V-600UHD Im Laufe des letzten Jahres hat sich der Roland V-600UHD 4K-HDR-Multiformat-Videoswitcher zur neuen “Must-Have-Lösung” für professionelle Live-Videoproduktionen entwickelt. Mit der Rückkehr von Live-Events, wie z.B. Festivals, stehen die Produktionsfirmen vor einer Herausforderung: die steigende Nachfrage bedienen und gleichzeitig versuchen, die eigenen Ressourcen voll auszuschöpfen. Für viele führt der Weg hin zu mehr Effizienz: Wie lassen sich Aufgaben mit nur einem Produkt oder einer Person bewältigen? In diesem Zusammenhang haben sich die Produkte von Roland, speziell der V-600UHD, besonders hervorgetan. Roland sprach mit Ruben Gorissen, Chief Technical Officer bei PRISMAX, Experte für visuelle Erlebnisse, virtuelle Produktionen, VJ und “Unreal Engine wizards” und erfuhr, wie der V-600UHD dem Team hilft, effizienter zu arbeiten – vor allem auf einem Großevent wie dem Tomorrowland Winter 2022. Gorissen arbeitete früher selbst lange mit Roland Produkten und startete seine VJ-Karriere mit dem V-4 und V-8 in einem Club in Hasselt. Gorissen erinnert sich: “Es gab einen V-4, der mit einigen Bildschirmen an der Seite verbunden war und anschließend auf einen V-8 geroutet wurde, der mit dem Haupt-Bildschirm verbunden war. Wir reden hier von S-Video und Composite-Video – eine komplett andere Zeit.” Selbst nach so langer Zeit ist für Gorissen der V-4 immer noch “unübertroffen, wenn es um VJ-ing geht.” Seit den Anfängen als VJ hat sich Gorissen in der Welt der Video- und visuellen Produktion einen Namen gemacht. Heute leitet er bei PRISMAX die Projekte für so unterschiedliche Kunden wie die Formel 1, die Dubai Expo und die Tomorrowland-Festivals. Wie die meisten Unternehmen im Produktionssektor hat auch PRISMAX in Pandemiezeiten mit Unsicherheiten gekämpft, sind heute jedoch gefragter als je zuvor. “Nach der Pandemie kommt alles nahezu gleichzeitig wieder zurück”, betont Gorissen. “Zudem haben wir einige Mitbewerber verloren. Es gibt also weniger Firmen, welche die Nachfrage bedienen können. Es wird immer schwieriger, junge Menschen für die Live-Event-Branche zu gewinnen, da viele befürchten, dass die Branche nicht besonders zukunftssicher ist. Vielleicht müssen wir in Zukunft Aufgaben effizienter lösen, etwa mit einem einzelnen Operator für die Bereiche Audio, Video und Streaming.” Ein Teil dieser Effizienzsteigerung betrifft den optimierten Einsatz von Technologie, die Analyse von Arbeitsabläufen vom ersten bis zum letzten Schritt sowie die Sicherstellung, dass die zuständigen Personen ihre Arbeitszeit sinnvoll nutzen und hierfür die passenden Produkte – Hardware und Software – zur Verfügung haben. Aktuell verwenden wir viele Echtzeit-Engines, die den Rendering-Prozess verkürzen und mehr Zeit für kreative Arbeit ermöglichen. Zudem lässt sich die Hardware nun skalieren und auf den jeweiligen Job abstimmen. Wir verwenden zum Beispiel Roland Mixer und arbeiten mit dem Roland V-600UHD nun auch in 4K. Es ist ganz einfach: wir haben 4K-Prozessoren und schalten diese über zwei Computer um. Vorher haben wir Datenpfade zwischengeschaltet, was zu Verzögerungen und Qualitätsverlusten führte. Jetzt ist alles ganz einfach – einfach die Computer mit den Roland Mixern verbinden und es kann losgehen. Dabei hat man immer noch die Möglichkeit, über den AUX-Bus externe Signale zu schalten und auch ein paar SDI-Quellen einzubinden. Es ist einfach hilfreich, diese Tools zur Verfügung zu haben. Auf diese Weise können wir unseren Prozess optimieren”. Viele Produktionsfirmen haben ihren Fokus im Zuge der Pandemie auf hybride oder virtuelle Events verlegt. PRISMAX konzentriert sich hingegen weiterhin auf seine Kernkompetenzen und optimiert seine Ausrüstung, um den sich wandelnden Kundenanforderungen gerecht zu werden. “Wir machen nur wenig Streaming. Gleichzeitig haben sich virtuelle Produktionen zu einem wichtigen Standbein entwickelt, in erster Linie Festivals oder Gaming-Events, die einen virtuellen Zwilling benötigen. Gute Hardware ist immer noch entscheidend, um sicherzustellen, dass alles funktioniert und stabil läuft und man die bestmögliche Qualität an den Ein- und Ausgängen hat. Aus diesem Grund haben sich die Mixer von Roland zu einem festen Bestandteil unseres Workflows entwickelt. Ich glaube, bis auf den V-40HD haben wir aktuell jeden Roland Mixer im Einsatz.” In der Tat spielen Roland Mixer bei PRISMAX einen zentralen Part in Produktionen unterschiedlichster Art – von Corporate über Live Events bis zu TV-Shows und Spielfilmen. Zudem beschäftigt sich PRISMAX seit langem intensiv mit virtuellen XR (Extended Reality) Produktionen in Kombination mit großen LED-Screens. Neben XR gehören auch AR (Augmented Reality) Produktionen – etwa für die Formel 1 – zum Portfolio von PRISMAX. Auch hier kamen Roland Mixer für das Routing der Signale zum Einsatz. Zu den größten Projekten jedes Jahr gehört für Gorissen und PRISMAX das Tomorrowland Festival. Die Sommer-Ausgabe (das Original) in Belgien zieht täglich 100.000 Besucher an und gilt damit als größtes Dance-Event der Welt. Nach zwei Jahren Pause fand mit dem “Tomorrowland Winter Festival 2022” zum ersten Mal wieder ein Tommorowland statt – mit 18.000 Besuchern und 100 Künstlern an sieben Tagen im atemberaubenden französischen Skiort Alpe d'Huez. PRISMAX zeichnete für die Inhalte der Bühnen verantwortlich, die mit LED-Wänden ausgestattet waren: die Hauptbühne und die Cage-Bühne. “Auf dem Tommorowland hatten wir zwei Bühnen, die Hauptstage und den 'Cage', die beide mit jeder Menge LED ausgestattet waren. Die V-600UHD wurden für beide Bühnen eingesetzt, da die Hauptbühne mit zwei 4K-Ausgängen (LED) versehen war und wir die V-600UHD als Mischer zwischen dem Haupt- und dem Backup-Server einsetzten. Weiterhin kamen sie auch für die externe Weiterleitung an die Ü-Wagen zum Einsatz, so dass diese ein Hauptbild erhielten, das sie mit den Live-Feeds kombinieren konnten. Auf der Cage-Bühne gab es einige Gast-VJs, weshalb wir einen dedizierten Server benutzten. Sobald ein Gast-VJ eintraf, brauchte er nur ein HDMI-Kabel anzuschließen, und wir konnten loslegen – einfach umschalten, fertig.” Wir nutzen den V-600UHD auch mit angeschlossenen 4K-Kameras. Neben einem 4K-Kamera-Feed mit Nahaufnahmen des DJs gab es vier weitere, gesteuerte HD-Kameras, die mit dem V-8HD verbunden waren und direkt an den Server weitergeleitet wurden. Der Einsatz des V-600UHD auf dem Tommorrowland zahlte sich für Gorissen auf mehreren Ebenen aus. In der Praxis – vor allem auf dem Gipfel eines Berges – macht es einen großen Unterschied, ob man nur ein Gerät dabei hat, dass von einem Operator bedient werden kann, oder mehrere. In kreativer Hinsicht lieferte der V-600UHD die für eine solche Veranstaltung erforderliche 4K-Bildqualität und brachte zudem alle Werkzeuge mit, um die eigene Vision in die Tat umzusetzen. “Das Wichtigste für uns ist, dass wir nun mit nur einem Mixer zwei 4K-Setups steuern können. Und wenn man mehr braucht, nimmt man einfach einen weiteren V-600UHD hinzu. Mit dem 4K-Workflow wird ein Traum wahr, darauf habe ich schon lange gewartet! Wenn es um Ausgänge geht, gehen wir immer wieder an die Grenzen. Der V-600UHD macht genau dies möglich, ohne zusätzliches Equipment in die Signalkette einbinden zu müssen. Ganz egal, ob im Hinblick auf Stabilität, Workflow oder Langlebigkeit – der Fortschritt ist enorm.” Neben dem V-600UHD und dem V-8HD spielte der XS-1HD Multiformat-Matrix-Switcher eine zentrale Rolle im Timecode-System für das Tomorrowland. “Wir verwenden die XS-1HD als kleine Matrix zwischen unseren Timecode-Systemen, so dass jeder im FOH-Bereich sehen kann, was der DJ spielt, welcher Track gerade gespielt wird und wann er mit dem Mixen beginnt. Es ist wirklich äußerst hilfreich zu wissen, wann ein Drop oder ein Build-Up kommt, so dass die Operator sich darauf einstellen können. Wir haben also zwei Backups, die mit einem XS-1HD verbunden sind und dann direkt in einen Splitter und dann auf den Bildschirm gehen, wobei der XS-1HD zum Umschalten zwischen den Backups verwendet wird. Es geht einfach darum, die vorhandenen Werkzeuge optimal zu nutzen und sich das Leben einfacher zu machen, indem man dafür sorgt, dass jeder das richtige Bild bekommt und gleichzeitig einen Überblick über die gespielte Musik hat.” Da das Festival im Winter auf 3330 Meter Höhe stattfand, bestand das Risiko, dass die niedrigen Temperaturen oder die Luftfeuchtigkeit die AV-Ausrüstung beeinträchtigen könnten. Doch selbst im 24/7-Betrieb funktionierten alle Roland Produkte einwandfrei. “Wir haben die gesamte Ausrüstung rund um die Uhr eingeschaltet gelassen. Je tiefer die Temperaturen fallen, desto besser ist es, den Strom eingeschaltet zu lassen, damit sich kein Kondenswasser bildet. Wir hatten zwar einige Heizgeräte am FOH, doch ich traue diesen einfach nicht. So oder so hatten wir keine Probleme mit den Produkten.” Mit dem V-600UHD brauchte der FOH-Operator die ROI-Funktion (Region of Interest) nicht zu verwenden, da alles ein- und ausgehende Material eins zu eins übertragen und anschließend im Medienserver bearbeitet werden konnte. PRISMAX hat die PinP- und ROI-Funktionen jedoch schon einmal im Rahmen einer Corporate-Veranstaltung eingesetzt, bei der zwei Redner auf der Bühne nebeneinander abgebildet werden mussten. “Wir haben mittels ROI die Bilder ausgeschnitten, so dass es aussah, als gäbe es zwei Kameras, obwohl wir nur eine Kamera im Einsatz hatten – eine wirklich sinnvolle Funktion.” Für Gorissen bleibt der V-600UHD auch in Zukunft das Mittel der Wahl und ist bereits für die kommenden Veranstaltungen im Kalender vorgesehen. “In diesem Sommer werden wir nahezu überall einen Roland Mixer im Einsatz haben. Allein bei der Sommerausgabe des Tomorrowland gibt es 16 Bühnen mit Bildschirmen, die von uns betreut werden. Nachdem der LED-Lieferant vor kurzem seinen Bestand an LED-Panels aufgerüstet hat, könnte sogar noch etwas mehr 4K möglich sein. Die Main Stage wird mit vier 4K-Feeds bespielt, zudem kommen mindestens drei weitere 4K- und diverse HD-Bühnen.” Zu den Vorzügen des V-600UHD zählt die Tatsache, dass dieser einen schrittweisen Übergang zu 4K-Workflows ermöglicht, wenn die Nachfrage und das Budget dies erlauben – die ideale Lösung für Kunden und Visual-Production-Dienstleister, sobald die Welt der Live-Events wieder ihren “normalen” Gang geht.